selbständigkeit thumbnail
Autor
Simon
Veröffentlicht
21 Jun 2020
Lesezeit
21 min

Alles was du zum Start in die Selbständigkeit wissen musst

Ich habe mich vor knapp 2,5 Jahren, kurz vor meinem Abitur selbständig gemacht, mit diesem YouTube-Kanal und meinen weiteren Tätigkeiten als Mediendesigner. Dabei war es für mich am Anfang schwer, zu verstehen, was man dabei alles beachten soll. Deswegen möchte ich dich in diesem Artikel aufklären, was man auf jeden Fall bedenken muss, ins besonders, wenn man sich mit YouTube oder anderen Tätigkeiten übers Internet selbständig oder freiberuflich machen möchte.

Als Erstes schauen wir uns an was da der Unterschied zwischen Selbständigem, Freiberufler oder Unternehmer ist. Hier gehen wir dann auch nochmal auf den Aspekt der Steuern ein und die Organisation, die man als Selbständiger machen muss. Da werfen wir auch einen genauen Blick auf Buchhaltung und das Erstellen von Rechnungen. Zum Schluss spreche ich dann noch über meine persönlichen Erfahrungen vom Einstieg und wie mein Arbeitsalltag so aussieht. Dieser Artikel wird von sevDesk, der praktischen Buchhaltungssoftware meines Vertrauens unterstützt. Damit kannst du einfach Rechnungen schreiben und deine komplette Buchhaltung verwalten. Der Inhalt dieses Artikels wurde durch die Kooperation nicht beeinflusst.

Selbständig, Freiberufler oder Unternehmer?

Wenn du den Schritt in die Selbständigkeit gehen willst, solltest du als Erstes erstmal herausfinden, welche Rechtsform für deine Tätigkeit passt. Hier liegen nämlich die Selbständigkeit, Freiberuflichkeit und das Unternehmertum sehr nah aneinander, aber unterscheiden sich bei steuerlichen und rechtlichen Sachen. Grundsätzlich ist die Freiberuflichkeit, das gleiche wie die Selbständigkeit, nur das man kein Gewerbe und dementsprechend keine Gewerbesteuer zahlen muss, sowie nicht vom Gewerbeamt überwacht wird. Um als Freiberufler zu gelten, muss deine Tätigkeit unter bestimmte festgelegten Berufsgruppen, welche im Einkommensteuergesetz (EstG) festgehalten sind, fallen. Hierzu zählen grundsätzlich wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit sowie noch einige weitere spezielle Tätigkeiten. So fällt mein Beruf als Videocutter bzw. Mediendesigner auch unter die freiberufliche Tätigkeit und Influencer bzw. YouTube könnte man auch unter künstlerische Tätigkeit werten lassen. Link zum genauen Gesetz findest du hier. Schlussendlich entscheidet das Finanzamt, ob dein Beruf als freiberufliche Tätigkeit akzeptiert wird, wenn du deine Tätigkeit anmeldest. Zum Thema Steuern kommen wir später noch ausführlicher. Fällt dein Beruf nicht unter einen Freiberuf, bist du ganz normal Selbständiger, was dir die gleichen Möglichkeiten bietet, wie als Freiberufler, halt nur ohne die speziellen Vorteile. Als weiteres gibt es jetzt auch noch den Unternehmer bzw. du kannst ein Unternehmen gründen, wo du dich dann selbst anstellst. Hier kommen dann weitere Sachen, wie das Handelsregister dazu, aber du hast den Vorteil von Haftungsbeschränkungen über deine Firma. Da ich darüber nicht so große Erfahrungen bisher gesammelt habe, da ich nur als Selbständiger bzw. Freiberufler unterwegs bin, kann ich dir dazu im Detail nicht mehr sagen, aber hier habe ich dir einen Artikel verlinkt, wo du mehr darüber erfährst.

Organisation

Der größte Unterschied zwischen Selbständigkeit und dem Angestellten Daseins ist die Eigenverantwortung, die damit ein herkommt. Es ist vorteilhaft, wenn du grundsätzlich ein sehr organisierter und strukturierter Mensch bist, da du als Selbständiger alle deine Sachen selbst organisieren musst und dich auch selbst motivieren können musst. Dazu gehört einiges an Selbstdisziplin, welche vorteilhaft ist, schon vorher zu haben, aber man kann sich auch eigene Methoden aneignen, um sich besser fokussieren und motivieren zu können. Dadurch das du deine Aufgaben selbst organisieren musst, kannst du meistens auch deine Arbeitszeiten selber einteilen. Hier geht jeder anders damit um und meiner Meinung nach sollte man jede Methoden für sich selbst mal ausprobieren, um zu realisieren, was für einen am besten funktioniert. Auf der einen Seite kannst du dir selbst Arbeitszeiten geben, in welchen du dann nur etwas für deine Arbeit macht, wie bspw. von 9-17 Uhr unter Woche, natürlich Pausen nicht vergessen! Das ist für einige Arbeitgeber auch vorteilhaft, weil sie dann wissen, wann du erreichbar ist. Du kannst aber natürlich auch einfach flexibel zu jeder Uhrzeit arbeiten und deine Arbeitszeit bspw. am Workload abhängig machen, also an einem Tag ganz viel arbeiten und an einem anderen dann gar nicht. Manchen Hilft es auch eine räumliche Trennung zwischen Arbeit und Privaten zu haben, um sich auch auf die Arbeit zu konzentrieren. Dafür kann man sich bspw. in ein Cafe setzten oder aber auch ein Co-Workingspace oder Büro mieten, wo es ruhiger ist. Dadurch weist du klar, wann du arbeitest und wann nicht und das kann es dir auch einfacher machen, dich selbst zum Arbeiten zu motivieren, weil wenn du extra in ein Büro oder Co. fährst, dann arbeitest du dann dort auch. Je nach Job, insbesonders wenn du im Online-Bereich aktiv bist, kannst du auch komplett vom PC aus von Zuhause aus arbeiten. Da hast du den Vorteil, dass du keine Anfahrtszeiten und Kosten hast und du schon erwähnt ziemlich flexibel von den Arbeitszeiten bist. Aber um von zu Hause arbeiten zu können musst du dich gut motivieren können zu arbeiten, weil du dort schneller eine Ablenkung findest. 

Wenn du jetzt arbeitest, ist es auch wichtig, deine Arbeitszeit effektiv zu nutzen. Weil als Selbständiger wirst du meistens nicht für deine Arbeitszeit, sondern, dass was du erarbeitest bezahlt. Außerdem arbeitest du vermutlich oft an mehreren Sachen gleichzeitig und um den Überblick über meine Aufgaben nicht zu verlieren, nutze ich ein Aufgabenmanagement Tool namens awork. Dazu habe ich auch schonmal ein Tutorial auf meinem Kanal gemacht, Link dazu hier. Es gibt natürlich auch andere wie TrelloAsana und Co. hier musst du einfach schauen was dir am Besten zusagt. Mir gefällt awork da von Funktionen für meine Bedürfnisse am Besten. Dort kann man einfach alle seine To-Do’s anlegen, mit Deadline, Kunde, Anhängen und Co. versehen und verliert so nicht mehr den Überblick. Sowas ist unabdingbar, sobald man mehrere Kunden hat. Zudem ist dort eine Zeiterfassung auch direkt integriert, was du vielleicht benötigst, falls du nach Stundenlohn arbeitest. Wenn nicht ist es auch für dich selbst einfach praktisch, da du dann siehst, wie viel Zeit du eigentlich mit der Arbeit verbringst und wie viel für welche Aufgaben. So kannst du auch Überarbeitung vorbeugen, wenn du merkst, dass du zu viel Zeit damit verbringst oder mehr Arbeiten, falls du merkst, dass es für dein Gefühl zu wenig ist. Du kannst bei awork bspw. auch deine Kunden zu deinem Workspace hinzufügen, sodass diese mit dir zusammen die Aufgaben innerhalb von Projekten managen können und alle Parteien dann einen Überblick haben. Ich persönlich nutze es nur für mich selber, um meinen persönlichen Überblick nicht zu verlieren. Wo ich bspw. meine Kunden als Projekt angelegt habe, wo ich bspw. auch meinen YouTube-Kanal habe und dann dort die verschiedenen Aufgaben in Abschnitte thematisch unterteile. Hier kann ich dann auch verschiedene Stadien zu den Aufgaben während der Bearbeitung hinzufügen, damit ich immer direkt sehe, wo sich die Aufgabe gerade im Prozess befindet. Bei awork gibt es inzwischen auch Automatisierungen und einige Integrationen die es dir ermöglichen bestimmte Arbeitsschritte im Programm für dich zu übernehmen, was dir Zeit sparen kann, wenn du sehr komplexe Projekte in awork verwendest.

Buchhaltung

Neben der Organisation musst du dich als Selbständiger auch um deine eigene Buchhaltung kümmern. Hier kannst du natürlich auch jemanden anstellen, aber zu Beginn wirst du das vermutlich alleine machen. Unter Buchhaltung fällt das Erstellen von Rechnungen, Angeboten und Kunden Verwaltung. So wie die ganzen Finanzen mit dem Bankkonto aber schlussendlich auch Steuern. Das kannst du bspw. alles in Textverarbeitungsprogrammen wie Microsoft Office oder Google Docs machen, aber sobald du mehrere Kunden hast und differenziert Steuern zahlen musst, lohnt sich ein Extrabuchhaltungsprogramm, wo du auch alles an einem Ort hast. 

Ich nutze hier sevDesk, wozu ich auch schon ein ausführliches Tutorial auf meinem Kanal gemacht habe, Link dazu hier. Der Grund wieso ich sevDesk nutze, ist, dass es über eine Cloud läuft, sodass ich direkt aus dem Web am Computer aber auch über die App von Unterwegs drauf zugreifen kann. Außerdem ist es ein deutsches Unternehmen, mit hohen Sicherheitsstandards, was beim Thema Cloud und sensiblen Daten wie Rechnungen oder Kundendaten sehr wichtig ist. Das Tolle an der Software ist außerdem, dass man hier seine Kunden einfach anlegen und verwalten kann, wo man alle wichtigen Informationen wie Adresse, Steuernummer, Kundennummer und Co. direkt an einem Ort hat und dann auch für die Angebote oder Rechnungen verwenden kann, die man ebenfalls in sevDesk erstellen kann. Wenn sich dann Kundeninformationen ändern sollten, kann man die einfach beim Kunden eingeben und diese werden dann auch bei neuen Rechnungen automatisch angewendet, was Fehler vermeidet. Was man alles beim Rechnungserstellen beachten muss, schauen wir uns gleich noch an. Neben dem Erstellen dieser wichtigen Dokumente kannst du aber auch alles zum Zahlungsverkehr verwalten. Du siehst also immer direkt ob irgendwelche Rechnungen nicht bezahlt wurden und kannst auch dein Bankkonto mit sevDesk verbinden (falls deine Bank unterstützt wird) um alle Zahlungseingänge und Ausgänge im Überblick zu haben, was später für die Steuern auch noch super wichtig ist. Im Dashboard hast du dann außerdem immer einen super Überblick wie viel Geld du pro Monat oder Jahr verdient hast und wie viel Steuern du ungefähr Zahlen musst. So weißt du auch ungefähr wie viel Geld du am Ende wirklich übrig hast, was man bei der Selbständigkeit oft nicht so einfach sieht, da du die Steuer selbst abführen musst.

Auf meinem Instagram-Account: @simontutorial, findest du auch noch weitere nützliche Funktionen von sevDesk vorgestellt. Check den gerne mal aus und abonniere diese, um keine weiteren Bonusinhalte zu allen meinen Videos zu erhalten.

Rechnung erstellen

Doch wie erstelle ich jetzt eine Rechnung?

Du musst, sobald du für Kunden arbeitest, diesen nach der erledigten Arbeit immer eine Rechnung schreiben, wo dir diese dann den Betrag überweisen müssen, welche du dort angeben hast. Hier ist es sinnvoll vor der Rechnungsstellung ein Angebot zu schreiben, sodass der Kunde weiß, wie viel Kosten auf ihn zu kommen und du auch im Nachhinein, falls es Probleme bei der Begleichung einer Rechnung gibt, einen Nachweis hast, das der Kunde über die Vergütung Bescheid wusste. Es sollte also auf dem Angebot die Art deiner Tätigkeit für den Kunden stehen und wie du diese mit wie viel abrechnest. Das sollte der Kunde dann, bevor du anfängst für ihn zu arbeiten, unterschreiben. In sevDesk hast du im Menü einen eigenen Bereich, wo du direkt alle deine Angebote verwalten kannst und ein neues erstellen. 

Schauen wir uns jetzt aber an, was auf einer Rechnung, welche du am Ende verschickst, stehen sollte bzw. muss. Hier müssen erstmal Grundinformationen zu dir und deinem Kunden stehen. Also den Namen, Adresse und Ust.Nr. falls du eine Mehrwertsteuer aus weisen musst. Das musst du eigentlich immer, außer du läufst unter der Kleinunternehmerregelung, später mehr dazu. Auch die Kundennummer sowie Rechnungsnummer muss auf der Rechnungen stehen. Bei Letzterem musst du generell eine vorlaufende Zahl haben und diese muss  lückenlos sein, falls das Finanzamt deine Rechnungen mal prüfen sollte. Eine Rechnungsnummer könntest du bspw. so aufbauen, dass du als Erstes einen Buchstaben wie R für Rechnung nimmst, dann die Jahreszahl also bspw. 2020 und dann die Zahlen hoch laufenlässt also 0001, 0002 und so weiter. Du könntest hier auch noch den Monat nach dem Jahr einbauen, aber das ist eigentlich erst sinnvoll, wenn du sehr viele Rechnungen schreibst. Das Praktische bei sevDesk ist, dass du einfach deine Kunden hinzufügen kannst, wo dann alle seine gespeicherten Kontaktdaten importiert werden, wo du auch die Kundennummer hast. Zudem erstellt dir sevDesk eine laufende Rechnungsnummer automatisch, welche du auch individuell vom Mechanismus anpassen kannst. So kommt es unwahrscheinlicher zu Fehlern. Des Weiteren, muss immer das Rechnungsdatum, also wann die Rechnung versendet wurde, auf der Rechnung stehen und bis wann die Rechnung beglichen sein muss. Hier sind 30 Tage meistens Standard oder 14 Tage. Bei sevDesk musst du dann noch einen Leistungszeitraum, also in welcher Zeit du die Arbeit von der Rechnung erledigt hast oder wenn du physische Produkte verkauft hast ein Lieferdatum. Eine Formsache ist es auch immer, eine Begrüßung drauf zu schreiben und dann musst du alle deine Tätigkeiten auflisten. Wie du diese auflistet, ist nicht genau festgelegt. Aber es sollte nachvollziehbar sein, wie der schlussendliche Betrag zustande kommt. Ich gebe hier bspw. den Projektnamen oder die Tätigkeit an und den Festpreis für diese, falls ich nach Projekt und nicht nach Zeit bezahlt werde. Wenn ich nach Zeit bezahlt werde, gebe ich an, wie viel Zeit ich damit verbracht habe und dann den Preis für die Zeit. Das solltest du so weiter tabellarisch für alle Tätigkeiten machen, die du für diesen Kunden ausgeführt hast. Ganz zum Schluss solltest du dann zusammenfassend den Brutto und Netto-Betrag angeben. Diesen rechnet dir sevDesk schon automatisch aus. Bei sevDesk kannst du deine Dienstleistungen und Produkte in einer Tabelle eingeben, wo du auch die Stückzahl, Einzelpreis für ein Stück oder den Gesamtbetrag eingeben kannst, sowie die Steuer, falls du die Preise im Brutto eingibst. Musst du keine Steuer ausweisen kannst du hier auch den Netto-Betrag eingeben. Grundsätzlich zum Thema-Steuern, muss auf der Rechnung stehen, wenn Steuern anfallen, welche und wenn nicht warum keine. Also wenn du bspw. die Kleinunternehmerreglung hast, dann musst du das auf der Rechnung vermerken, dass deswegen keine Umsatzsteuer ausgewiesen wird. Auch wenn du bspw. im EU-Ausland arbeitest, kann das Innergemeinschaftliche Steuerprinzip eintreten, was du dann auch angeben musst. Bei sevDesk kannst du in den Einstellungen deines Accounts festlegen, dass du Kleinunternehmer bist, wodurch die Zeile dann automatisch auf jeder Rechnung steht und sonst, kannst du über weitere Optionen auch bei jeder einzelnen Rechnung die passende Steuerregel anwenden. Am Ende der Rechnung kannst du noch vermerken, bis wann die Rechnung beglichen sein muss und eine Verabschiedung. Jetzt ist die Rechnung fertig und du musst sie nur noch verschicken. Bei sevDesk kannst du sie direkt per Mail versenden oder auch drucken oder herunterladen. Hast du eins davon ausgeführt, wird die Rechnung automatisch als Offen eingetragen und wenn sie dann beglichen wurde, kannst du den Zahlungseingang manuell bestätigen, damit du weißt, dass die Rechnung beglichen wurde. Oder es passiert automatisch, wenn sevDesk erkennt, dass das Geld auf deinem verbundenen Bankkonto eingegangen ist.

Steuern

Die größe Hürde, welche es als Selbständiger gibt, sind die Steuern. Wir haben in Deutschland eins der komplexesten Steuersysteme, welche es auf der Welt gibt. Das kann man jetzt positiv oder negativ finden, aber was, dass auf jeden Fall bedeutet, ist, dass man sich damit komplex auseinandersetzten muss. Als Selbständiger musst du deine Steuern komplett selber machen und  du bist dafür verantwortlich, falls du etwas falsch machst. Hier ist es also sinnvoll sich einen Steuerberater zuzulegen, der dir dabei hilft, falls du nicht mehr selber damit klarkommst. Diesem kannst du bspw. auch Zugriff zu sevDesk geben, womit dieser dann direkt auf deine Buchhaltung zugreifen kann und alle wichtigen Sachen direkt hat. Aber fangen wir jetzt mal ganz vorne an. Wenn du beginnst Selbständig zu Arbeiten, musst du diese Arbeit beim Finanzamt anmelden. Das solltest du innerhalb der ersten paar Wochen machen, das geht im Notfall aber auch rückwirkend. Hier musst du einen Bogen ausfüllen, wo du deine persönlichen Daten angeben musst und alle Informationen zu deiner Tätigkeit. Hier entscheidet sich dann auch, ob dich das Finanzamt als Freiberufler akzeptiert oder nicht und du bekommst auch deine Steuer- und Ust.-Nummer welche du auf den Rechnungen angeben musst. Wenn du im vergangenen Jahr weniger als 17.500 € verdient hast und im laufenden Jahr nicht mehr als 50.000 € verdienen solltest, dann kannst du von der Kleinunternehmerregelung gebraucht machen, dass musst du bei der Anmeldung dann ankreuzen. Das lohnt sich in den meisten Fällen definitiv, da du dann nicht die standardmäßigen 19 % Mehrwertsteuer auf jede Rechnung packen musst. Dadurch bekommst du aber auch keine Mehrwertsteuer erstattet, falls du Arbeitsmittel kaufst. Am Ende des Jahres musst du dann ab jetzt immer eine Einkommensteuererklärung machen, wo du dann deine Einnahmen und Ausgaben ggf. komplex angeben musst, wo du dann einen bestimmten Steuersatz zahlst. Da du, dass immer erst am Ende des Jahres machst, solltest du dein verdientes Geld nicht direkt ausgeben, da du hier dann noch einiges Zahlen muss. Der Steuersatz kann je nach Höhe der Einnahmen und Steuerklasse zwischen 10 und 40 % deiner Einnahmen liegen. Befindet sich dein Wohnsitz in Westdeutschland, musst du auch einen Solidaritätszuschlag zahlen, ab einem gewissen Betrag. Solltest du irgendwann soviel verdienen, dass du kein Kleinunternehmer mehr bist, musst du Umsatzsteuer monatlich, vierteljährlich oder jährlich je nach Betrag abführen und die Einkommensteuer wird auch vierteljährlich vorbezahlt, damit du nicht am Ende des Jahres ganz viel Zahlen musst. Die Einkommenssteuererklärung, kannst du immer erst nach Ende des Jahres für das letzte Jahr machen. Hier musst du, wenn du Selbständig bist auf jeden Fall die EÜR Anlage ausfüllen. Die komplette Steuererklärung wird über Elster Online abgewickelt aber hier ist es, erst recht als Selbständiger sinnvoll sich eine Steuersoftware oder Steuerberater zu holen, dass das für dich macht oder dir die Software alles erklärt, wo du wie was absetzen kannst. Bist du Unternehmer musst du auch neben der Umsatzsteuer und Einkommenssteuer auch die Gewerbesteuer zahlen. Wenn du selbständig bist, musst du neben der Steuer auch deine Krankenkasse und andere Versicherungen zahlen und das kann nicht mehr über die Familienkasse gehen, falls du dort noch drin bist. Nur damit du es weißt.

Meine Erfahrung (Welche Fähigkeiten sollte man da verwenden)

Jetzt zum Schluss, noch paar persönliche Tipps, welche ich dir gerne auf den Weg mit geben möchte, die ich für mich in den letzten 2,5 Jahren herausgefunden habe und die ich als wichtig zu wissen finden, wenn du den Weg in die Selbständigkeit gehst. Als Erstes muss dir klar sein, dass du auf dich selbst gestellt bist und so auch eigenverantwortlich arbeitest und deine Arbeit und Preis vor den Kunden rechtfertigen können musst. Hier ist es zu Beginn gar nicht so einfach sich nicht unter dem Wert zu verkaufen und später auch nicht zu viel zu verlangen. Ich finde es da immer gut erstmal zu hören, wie dein Kunde die Situation einschätzt und wie viel er dir als Vergütung geben will, wo du dann für dich abschätzen kannst, ob du okay damit bist oder dann begründet eine Diskussion darüber führst. Hier ist es immer gut zu berücksichtigen wie viel Arbeitszeit du damit verbringt aber auch was der Wert für den Kunden ist. Zudem kannst du auch, wenn du zum bspw. zeitlich flexibel arbeitest, dass als Vorteil für deinen Kunden auslegen, da du quasi durchgehend auf Abruf bist. Wie es mit der Kundenakquise aussieht, dort kann ich dir leider nicht so viele Tipps geben, da ich dort keine großen Erfahrungen habe. Ein Prinzip, mit welchem ich sehr glücklich bin, ist die Aufteilung meiner Arbeit. Also ich arbeite nicht für einen Kunden hauptsächlich, sondern meine Arbeit teilt sich auf ein paar verschiedene Kunden und meine eigenen Projekte, wie dieser YouTube-Kanal auf. Dadurch bin ich nicht von einem Kunden abhängig, was die Arbeitsatmosphäre entspannter macht, da so die Hemmschwelle niedriger ist, Probleme anzusprechen und auch in Verhandlungen zu gehen, wenn irgendwas nicht passt. Was die eigene Organisation angeht, habe ich für mich selbst gelernt, dass ich am produktivsten mit Deadlines arbeite, also wenn ich weiß bis wann ich das Projekt abgeben musst. Das heißt, nicht dass ich das Projekt auf den letzten Drücker mache, davon rate ich definitiv ab, da dadurch die Qualität oft leidet und man einen enormen Stress hast. Ich mache mir immer selber Deadlines, bis wann ich bestimmte Aufgaben erledigt haben muss, das hilft mir einfach, in meinem Zeitplan zu bleiben. Beim Thema Finanzen und Steuern, kann ich nur sagen, es sieht am Anfang viel komplexer aus als es ist. Man muss am Anfang die meiste Zeit rein investieren, um alles einmal verstanden zu haben, aber wenn man, dass das erste Mal gemacht hat, dann wiederholt sich das Prinzip immer. Bei den Finanzen kann ich nur ein Buchhaltungsprogramm wie sevDesk empfehlen, damit du das alles an einem Ort hast und es übersichtlich bleibt. Zudem solltest du auch verantwortungsvoll mit deinem Geld umgehen und nicht alles direkt ausgeben, sondern auch Geld zurücklegen, falls du mal eine Zeit weniger Kunden und dementsprechend weniger Geld haben solltest und Steuern fallen ja irgendwann auch immer noch an. Hier rechne ich immer ungefähr, dass ich 60 % meines Verdiensts, den ich von den Kunden aufs Konto bekomme, schlussendlich zur Verfügung habe und der Rest für Steuern und Versicherungen darauf geht. Was das Konto angeht, habe ich mir für meine Selbständigkeit auch ein eigenes Konto angelegt, was sehr sinnvoll ist, da man dann seine privaten und beruflichen Finanzen perfekt trennen kann und so den Überblick nicht verliert. Hier für gibt es bspw. von N26 oder Holvi kostenlose Geschäftskonten, die perfekt für sowas sind. Wenn es um Steuern geht, ist es schwierig allgemeine Tipps zu geben, aber hier ist es immer Sinnvoll zu checken, ob man als Kleinunternehmer gilt und dieses dann anzuwenden. Das ist auch im Zusammenhang mit YouTube-Einnahmen also Google Adsense und Affiliate Programmen, wesentlich komfortabler, da man keine Umsatzsteuer ausweisen muss, was dort sehr schnell sehr unübersichtlich und unverständlich wird. Solltest du das irgendwann müssen, da du mehr verdienst, solltest du spätestens dann einen Steuerberater mit ins Boot holen, der dir das einmal erklärt oder langfristig für dich macht. 

Jetzt weißt du, was man alles zum Start in die Selbständigkeit, beachten sollte. Auf meinem YouTube-Kanal findest du auch einige Tutorials zu Buchhaltungssoftware sevDesk und Aufgabenmanagment Tools wie aworkTrello oder Asana. Über das Teilen des Tutorials freue ich mich immer sehr und falls du noch Fragen oder Feedback haben solltest, kannst du dieses gerne in den Kommentaren hinterlassen, bis zum nächsten Mal.

Über dieses Tutorial

Geschrieben von Simon
Das letzte mal aktualisiert am 09.05.2022
Dieses Tutorial enthält keine bezahlte Werbung.