28 Mar 201912 min

Apple Keynotes: Wie sich Apple immer mehr verändert, Richtung Dienstleistungen

Apples rasanter Aufstieg im letzten Jahrzehnt ist wohl ihren Hardware Geräten, insbesondere dem iPhone zu verdanken und das unglaublich gute Zusammenspiel zwischen Hardware und Software, was die Produkte so beliebt gemacht haben. Jedoch seit letztem Jahr zeichnet sich ein neues Bild von Apple. Ein Bild, was sich nicht mehr nur den Blick auf ihre Hardware Produkte richtet, sondern vielmehr den Fokus auf Dienstleistungen und Services lenkt.

Marktanalysen haben gezeigt, dass der Markt von iPhone-Besitzern gesättigt  ist welche sich nicht jedes Jahr ein neues Gerät zulegen, deswegen Voraussehbar ist, dass die Verkäufe von iPhones nicht lange, weiter so rapide steigen werden. Dies bringt Apple u.a. zum Umdecken. Mehr zu investieren in Services, wie Apple Care und Dienstleistungen wie bspw. Apple Music. Dies führte soweit, dass letzten Montag, am 25. März 2019, die erste Pressekonferenz seit Jahren stattfand, wo keine üblichen Hardware Produkte vorgestellt wurden, sondern grundsätzlich nur neue Dienstleistungen und Services. In dieser Episode von deinem UpToDate-Podcast. Dein Podcast für aktuelle News und Updates aus unserer Technik-Welt wollen wir über das neue Apple News+, Apple Arcade, Apple Card und schließlich auch Apple TV+ sprechen und diese differenziert auseinander nehmen. Apple eröffnete seine diesjährigen Frühjahrskonferenz mit  ihrem neuen Apple News Angebot News+. Dieses fügt für einen monatlichen Preis von 9.99$ einige der renomiertesten Zeitungen als ePapers in die Apple News App ein. Was mich dabei einfach nur positiv umgehauen hat, war die atemberaubende Umsetzung. Bei Magazinen geht es nicht nur um den Inhalt sondern auch ums Layout, welche den Inhalt in seiner bestmöglichen Weise darstellt. Dieser Erfahrungswert, welchen man durch das Layout an Zeitungständen und Durchblättern von Zeitschriften hat, war nie vergleichbar mit dem Blättern durch ein PDF eines ePapers, wenn wir mal ganz ehrlich sind. Doch Apple News+ ändert die Weise wie wir ePapers lesen. Sie nutzen die Möglichkeiten von Displays um neue Wege zu finden, Magazine glänzen zu lassen. So ist ein neues Feature die Live Previews, welche das Einbetten von Videos im Cover ermöglichen und einen unglaublich schönen Effekt erzielen. So können sich die Models auf dem Cover Bewegen, oder es können Landschaftsaufnahmen über das Cover fliegen. Neben den Covern, haben die Magazine auch vielfältige Möglichkeiten ihre Artikel auf besondere Weise darzustellen, mit besonderen Schriftarten, Layouts von Bilder, Zitaten und anderen interaktiven Elemente, was dem Ganzen einen sehr hochwertigen Look gibt. Die Magazine erscheinen in einem ganz neuen Tab, welches ihnen auch die Möglichkeit gibt, die Covers in voller Größe zu zeigen. Dazu kommen auch die Funktionen vom normalen Apple News, mit deinen personalisierten Vorschlägen und der Auswahl von der Fachjury. Du fragst dich jetzt aber vielleicht, ich habe doch gar kein Apple News? Das ist leider das unerfreuliche an der Sache, es wird vorerst nur in den USA verfügbar sein und anschließend dann in Canada, Australien, Neuseeland und England. In Deutschland werden wir noch eine Weile warten müssen, bis uns Apple News erreicht. Solange müssen wir uns hierzulande mit Google News als Nachrichten App zufrieden stellen und für Magazin Abos gibt es das Angebot von Readly. Dieses kommt, meiner Meinung nach, von der Wertigkeit an das neue Apple News+ nicht ran, aber für jedem, dem das Design nicht so wichtig ist, wäre das vielleicht was. Mehr zu Readly gibt es auf unsere Internetseite: simontutorial.de/readly – für jeden den das Interessiert.

Neben Apple News+ hat Apple im Rahmen von Apple Pay neue Maßstäbe gesetzt mit einer Kreditkarte namens Apple Card welche die Konditionen von traditionellen Banken in den Schatten stellen wird. Bevor ich jedoch darauf genauer eingehen werde, muss ich euch leider erneut enttäuschen, da diese vorerst nur in Amerika verfügbar sein wird und in Deutschland, mit der schlechten Verbreitung von Apple Pay, vermutlich noch einige Zeit auf sich warten lässt. Den das Apple Pay System, also die Möglichkeit mit dem Handy zu bezahlen, darauf setzt die neue Apple Card. Sie möchte weg von den typischen Kreditkarten und ähnlich wie hierzulande N26 eine Kreditkarte ermöglichen welche du komplett über das Smartphone steuern kannst. Hiermit wird in der Apple Pay App auch deine Transaktionsübersicht einfach aufgeschlüsselt und in Kategorien gepackt um dir eine einfach Übersicht zu ermöglichen, für was du all dein Geld ausgibst. Das wohl besonderste an der Karte ist jedoch, dass sie frei von jeglichen Gebühren ist, laut Apple und so Gebühren bspw. für Auslandstransaktionen wegfallen, welche normalerweise gang und gebe sind. Außerdem bekommst du mit “Daily Cassh” noch einen Cashback auf alle Zahlungen mit Apple Pay von 2% und normale Zahlungen mit der Karte von 1% welcher dir jeden Tag auf dein Konto überwiesen werden soll. Es gibt natürlich auch eine normale Kreditkarte aber aus Titan welche du beim einfachen Einrichtung deines Kontos direkt über die App erhältst, auf welcher lediglich dein Name und das Apple Logo zu sehen ist und bei allen typischen Kartenzahlungen verwendbar ist. Auch bei diesem Produkt spricht Apple von einer hohen Sicherheit der eigenen Daten und das nicht mal Apple deine Transaktionen auslesen kann, da alle Sachen auf deinem Phone basieren und an keine Apple Server geleitet werden. So schön das auch klingt, frage ich mich wie das für Apple profitabel ist. Andere Banken erheben Gebühren ja nicht umsonst. Klar Apple Card hat keine Filialen, was eine Menge an Kosten einspart, jedoch auch nicht alles. Wie finanziert Apple die Kreditkarte wenn sie angeblich keine Informationen dadurch beziehen? Sie verdienen an jeder einzelnen Zahlung welche mit der Karte gemacht wird. So wie jeder andere Kreditkarten-Anbieter auch, da der Händler, welcher die Kartenzahlung ermöglicht immer eine Gebühr an das kartenausgebende Institut, für jede Zahlung mit einer Kreditkarte. Außerdem macht die neue Karte die Hürde zu Apple Pay enorm niedriger und sie arbeiten auch mit einer amerikanischen Bank namens Goldman Sachs und dem Kreditkartenanbieter Mastercard zusammen, was es für Apple noch einfacher macht. Wie weit der Slogan dann “Created by Apple, not a Bank” noch stimmt, ist jedoch frag würdig. Die Karte wird im Sommer 2019 in Amerika verfügbar sein und sich anschließend vermutlich nach und nach über die ganze Welt verbreiten.

Auch im Appstore hat sich was gemacht, was nach hoher Qualität schreit. Apple hat sein neues Spiele-Apps Abo namens Apple Arcade vorgestellt. Für einen monatlichen Preis sollen hochwertige, besondere und außergewöhnliche Spiele, welche von Top Entwicklern hergestellt werden, kostenlos im Abo spielbar sein. Damit möchte Apple den Entwicklern und Spieler die Hürde für bezahlte Apps nehmen. Denn, diese verkaufen sich wesentlich schlechter im AppStore, da die Hürde des Kaufes vor dem eigenen Ausprobieren zu hoch ist und so unglaublich wertvolle Spiele teilweise super unbekannt bleiben. Hier für möchte Apple eine eigene Plattform bietet wo diese Spiele auch ihre Aufmerksamkeit bekommen welche sie verdient haben. Zum Start im Herbst 2019, auch hier in Deutschland sollen um die 100 Games mit dabei sein, welche stetig erweitert werden sollen. Diese Games besitzten keine In-App Käufe, keine Werbung und komplette Offline Funktionalität. Ich werde nicht erklären, welche Spiele im Detail vorgestellt wurden, hier für lohnt es sich einen Blick auf die Apple Seite oder ihren YouTube Kanal zu werfen um einen Eindruck vom Spieleangebot zu bekommen. Ich bin jedoch sehr positiv davon überrascht und erhoffe mir viel davon, dass Spiele in der Qualität von bspw. Mountain Valley, erscheinen werden.

Kommen wir jetzt aber zu dem, worüber im Vorhinein am meisten Spekuliert wurde und alle gespannt waren wie sie es nun umsetzen, nämlich das Videostreaming-Angebot von Apple. Diese eingeleitet wurde mit einem Update der TV-App von Apple, welche momentan auf dem Apple TV, iPad und iPhone verfügbar ist und nun auch auf dem Mac kommen soll. Diese App hat bereits Informationen von einigen Streaming-Anbietern gesammelt und dir eine personalisierte Seite zusammen gestellt von deinen Serien und Filmen. Apple geht nun einen Schritt weiter und bindet die Angebote von VoD-Anbietern komplett in ihre Plattform ein um eine noch bessere Erfahrung bieten zu können. So können Inhalte von bspw. Prime Video direkt über die TV-App von Apple angeschaut werden und sogar Abos abgeschlossen werden. So hat Apple auch Mitspracherecht bei der Preisgestaltung und die Möglichkeit Abo-Bundles von mehreren Anbietern zusammen zu stellen, was am Ende günstiger werden könnte, als die Anbieter einzeln zu abonnieren. Dieses ganze System ähnelt vom Aufbau sehr den Amazon Channels, welche schon im Vergangenjahr das dazubuchen von VOD Inhalten und Live-Sendern von einzelnen Kanälen ermöglicht. So wird es vermutlich auch bei dedr TV App von Apple sein. Welche Anbieter da alles in Deutschland mit machen ist noch nicht bekannt, jedoch hat sich Netflix, der marktführende Streaming-Anbieter schon vor der Vorstellung komplett von einer Kooperation von Apple abgesagt, da es für ihn selbst nicht profitabel ist und ihre Inhalte auf ihrer eigenen Plattform verbreiten wollen. Die Plattform gehört ja schließlich auch zru Benutzererfahrung. Das Angebot von Apple TV ist aber sehr interessant für kleinere Anbieter, welche dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommen können und keine eigene Plattform finanzieren müssen, dafür vermutlich Gebühren an Apple zahlen muss.

Das war der erste Teil von den Erneuerungen von Apple TV. Sie haben nämlich auch ihr eigenes Streaming-Angebot Apple TV+ vorgestellt. Wozu noch viele Informationen fehlen, wie bspw. die Preisgestaltung. Was jedoch klar ist, dass es im Herbst 2019 erscheinen soll mit vielen Inhalten von Star-Besetzungen. So haben sie eine Kooperation mit Opra, Steven Spielberg, Jennifer Aniston und noch vielen mehr. Die Previews, welche man von den Inhalten gesehen hat, lassen auf viele Dokumentationen und Handlungen schließen, welche sich stark mit Gessellschaftkritischen Themen auseinander setzen, welche in Morning Shows, Dokumentationen oder Action-Serien verpackt werden. Sie wirken alle sammt sehr qualitativ und man merkt das Apple hier auf Qualität statt Quantität setzt. Was für sie auch Sinn macht, da es schwer ist mit einer Anzahl von Inhalten von anderen Angeboten, wie Netflix oder Prime Video aus dem Nichts mit zu halten. Wie sich das entwickelt werden wir ab Herbst 2019 sehen und dann werden wir bestimmt nochmal das ein oder andere Wort darüber verlieren.

Dies war mal eine ganz andere Apple Konferenz, welche ich ehrlich gesagt sehr interessant fand und die neuen Services sehr ansprechend finde. Jedoch Erneuerungen von Services wie Apple News zu bekommen, welche in Deutschland noch nicht mal verfügbar sind, ist sehr schaden und prinzipell die ganze Verbreitung ist sehr begrenzt und das quasi alles noch nicht jetzt sondern ist in einigen Monaten vefügbar sind nimmt, meiner Meinung nach, ein bisschen die Spannung aus den Sachen. Dieses Verhalten zeichnet erneut das Bild, von dem Druck in unserem heutigen Kapitalismus, immer was neues auf den Markt zu werfen, so schnell und oft es geht. Auf Kosten von Qualität und Verfügbarkeit. Was haltet ihr von den neuen Services von Apple? Lasst es mich gerne wissen als Kommentar auf YouTube, Nachricht über Facebook oder auf simontutorial.de

Das wars mit dieser Folge vom UpToDate Podcast. Hört gerne wieder rein bei Spotify, iTunes oder eurem Podcast Anbieter des Vertrauen und folgt dem Podcast um keine neue, wöchentliche Folge zu verpassen. Bis zum nächsten Mal.

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Quellen:




Über diese Podcast Folge

Gesprochen von Simon
Das letzte mal aktualisiert am 25.05.2022
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